Montag, 20. Januar 2014

Ganze Tage im Café - Sólveig Jónsdóttir


Verlag: it Insel Taschenbuch
Autorin: Sólveig Jónsdóttir

Über die Autorin:
Sólveig Jónsdóttir, geboren 1982 in Reykjavik, Journalistin, hat u. a. in Dublin und Edinburgh Politikwissenschaft studiert. Ihr Debütroman Ganze Tage im Café war die Überraschung des isländischen Bücherfrühlings 2012 und stand wochenlang auf der Bestsellerliste. Die umkämpften Filmrechte waren schnell verkauft.

Zum Inhalt:
Im Leben der vier Frauen Hervõr, Mia, Silja und Karen läuft momentan alles schief. Alle vier wurden von ihren Männern im Stich gelassen und müssen nun lernen, ihr Leben neu zu gestalten. Dabei wird das Café im coolen Stadtteil 101 Reykjavik für jede zum Rückzugsort um mal auf andere Gedanken zu kommen. Es gibt viele Parallen zwischen den Frauen doch jede muß ihren eigenen Weg finden.

Meine Meinung:
Das war ein sehr deprimierendes Buch. Keine der Frauen hat es irgendwie schön im Leben. Am sympathischsten fand ich Hervór und Mia. Silja und Karen gingen mir gewaltig auf die Nerven, besonders Karen, die ja total in Selbstmitleid verfällt und immer aber auch alles negativ sieht. Sie läßt in ihrem Leben nichts Gutes zu also kann sich auch nichts zum Guten wenden. Es muß erst etwas passieren, damit sie ihr derzeitiges Leben anfängt zu überdenken. Aber ihre Handlungsweisen konnte ich meistens nicht nachvollziehen. Hervór ist die Einzige die sich souverän verhält und ihre Zukunft mit dem richtigen Blick im Auge hat. Auch Mia geht meiner Meinung nach, mit ihrer Situation gut um und hat mir doch das ein oder andere Mal ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ein sehr schöner, fesselnder Schreibstil der einen das Buch in einem Rutsch durchlesen läßt. Im Buch kommt noch ein Engländer vor, dessen Dialoge nicht übersetzt wurden, was ich persönlich als sehr gelungen empfand, aber Leser, die dem Englischen nicht mächtig sind, kann es den Spaß an der Geschichte nehmen.

Cover:
Das farbenfrohe, schöne Cover sticht einem gleich ins Auge, obwohl es so überhaupt nicht zu seinem deprimierenden Inhalt passt. Dem Cover nach erwartet der Leser eher eine ungezwungene, lustige Geschichte, dem ist aber nicht so.

Fazit:
Eine kurzweilige Lektüre durch den guten Schreibstil, aber so ganz überzeugen konnte sie mich leider nicht.

3/5 Sterne